#boldwillhold - Vorstellung der Cheyenne Open Liner

Das Cheyenne Safety Cartridges Sortiment wurde um eine Gruppe von Konfigurationen erweitert: die Open Liner. Was sich dahinter verbirgt, was bei der Entwicklung anders gemacht wurde als je zuvor in der Tattoo-Industrie, was dir die Open Liner bringen und warum deine Arbeit von diesen neuen Nadeln profitiert, erfährst du in diesem Beitrag.

Der Slogan „Bold will hold“ ist vermutlich älter als die meisten praktizierenden Tätowierer und wir wissen alle warum. Ein Tattoo ist nichts Statisches. In der Haut finden zahlreiche Prozesse statt, die ein Tattoo altern lassen. Nach Durchlaufen dieser Alterungsprozesse erscheinen deine Tattoos nicht mehr so klar, scharf und abgegrenzt, wie direkt nach dem Tätowieren. Motive mit kräftigen, satten Linien leiden unter dieser Alterung weniger als filigrane Arbeiten. Welches Equipment braucht man aber, um dicke, satte Linien zu erzeugen? Na klar, große Liner-Konfigurationen. Aber wie macht man die?
Nun, die meisten werden sofort antworten, dass man mehr oder dickere Nadeln zu einem Bündel lötet und so eine größere Liner-Konfiguration erhält. Das ist richtig und wurde in der Vergangenheit genau so gemacht. Bei nahezu allen Herstellern von Tattoo-Nadeln sieht man im Angebot Nadeln mit Stärken von 0,25 mm bis 0,4 mm, die zu Bündeln von 3, 5, 7, 9 und viel mehr Nadeln zusammengelötet werden. Wie gesagt ist das nicht falsch, führt aber dazu, dass es in großen Nadelsortimenten Konfigurationen gibt, deren Nadelpakete den gleichen Durchmesser haben. Das ist einleuchtend, denn man kann mit vielen dünnen Einzelnadeln ein Nadelpaket erzeugen, das genau so dick ist wie ein Nadelpaket, das aus wenigen aber dickeren Einzelnadeln besteht.

Die große Frage ist nun: Liefern diese gleichgroßen Nadelpakete, die aber völlig unterschiedlich aufgebaut sind, auch gleiche Ergebnisse und sind gleich gut? Diese Frage kann man ganz klar mit nein beantworten. Die Performance beim Tätowieren und auch das Ergebnis in der Haut weichen teilweise erheblich voneinander ab.

Das weckte unsere Neugierde und wir sind der Sache nachgegangen. Wir haben 5 verschiedene Nadelpaketspitzendurchmesser identifiziert, die gut geeignet sind, um damit Linien im American Traditional, Neotraditional und Japanese Traditional zu erzeugen.

Wir fanden 17 sinnvolle Kombinationen aus Nadeldurchmesser und Nadelanzahl, die wir dann noch mit unterschiedlichen Taperlängen und mittleren freien Lötlängen aufgebaut haben. Insgesamt waren das 172 verschiedene Konfigurationen und diese galt es zu testen. Hierbei halfen uns zahlreiche Künstler. Steve Moore, Teresa Sharpe, Justin Hartman und Julian Siebert waren mehrere Tage in Berlin und haben mit diesen Mustern tätowiert. Sie waren sich erstaunlich einig über die Performance der einzelnen Muster. Ihre Aussagen haben wir dann noch von Künstlern wie Guy Aitchison, Jeff Gogue und Russ Abbott untermauern lassen, um nur ein paar zu nennen. Das Ergebnis sind unsere 5 Open Liner in den Größen von S bis XXL.

Aber was ist denn nun anders als bei anderen Linern? Nur der Name? Natürlich nicht. Während unsere bekannten Liner im Spitzenbereich zusammengedrückt sind und dadurch die Einzelnadeln im Nadelpaket konisch zusammenlaufen, verlaufen diese in den Open Linern bis zur Spitze parallel. Wer sich mit dem Aufbau von Nadelkonfigurationen bereits näher auseinandergesetzt hat, wird sich jetzt bestimmt fragen, worin dann der Unterschied zwischen einem Open Liner und einem Shader besteht, dessen Einzelnadeln ebenfalls parallel verlaufen. Die Antwort liegt in der Taperlänge und der mittleren freien Lötlänge. Diese unterscheiden sich nämlich von denen der Shader.
Die Taperlänge beschreibt die Länge des Schliffs – also wie spitz eine Nadel ist. Die regulären Cheyenne Liner sowie die Open Liner haben einen Super Long Taper, während Shader über einen Long Taper verfügen.
Als mittlere freie Lötlänge bezeichnet man den Bereich zwischen der Nadelpaketspitze und der Lötung, der frei von Lötzinn ist. Ist dieser Bereich kurz, wie bei Linern, erhält man ein steiferes Nadelpaket. Ist der Bereich lang, wie bei Shadern, ist das Nadelpaket flexibler. Der Effekt, der dabei erzielt wird, ist vergleichbar mit der Verwendung von weichen und harten Pinseln in der Malerei. Unsere Open Liner haben eine kürzere mittlere freie Lötlänge als Shader. Das macht die Liner besser kontrollierbar und das Ergebnis sind präzisere Linien.

Aber warum benennen wir die Open Liner so untypisch von S bis XXL. Das wird klar, wenn man sich anschaut wie unterschiedlich sie aufgebaut sind. Unsere sehr ausgedehnten Tests haben gezeigt, dass es für die Performance der Open Liner vorteilhaft ist die Einzelnadelstärke mit wachsenden Nadelpaketspitzendurchmesser ebenfalls wachsen zu lassen. So verfügt der Open Liner S über 0,30 mm und der Open Liner M über 0,35 mm Einzelnadeln, während die Open Liner L – XXL mit 0,40 mm Nadeln ausgestattet sind. Dieses Vorgehen kennt man so aus unserer Industrie noch nicht, wo üblicherweise die Pakete durch Hinzufügen weitere Nadeln größer werden, sich der Nadeldurchmesser aber nicht ändert. Unsere Tests haben aber gezeigt, dass unser Weg der richtige ist und zu besseren Linien führt.
Weil wir wissen, dass ihr genau so neugierig seid wie wir und euch Nadelanzahl und Nadeldicke schon euer ganzes Leben als Tätowierer begleiten, wollen wir euch nicht vorenthalten, was sich genau hinter S- XXL verbirgt. Die genaue Bezeichnung könnt ihr dieser Tabelle entnehmen:

Wenn es in deinem Stil satte, präzise Linien von crisp bis bold gibt, musst du unbedingt unsere neuen Open Liner testen. Überzeuge dich selbst von der Qualität der neuen Konfigurationen und erleichtere dir die Arbeit, du wirst es nicht bereuen.
Wir freuen uns über Fragen und Anregungen unter support@cheyennetatoo.com